Mario Sughi: „short stories and other lies“

10.Oktober – 01.November 2014

Ein Mensch steht rauchend vor einem Haus, ein anderer spaziert am Strand, der nächste beschäftigt sich mit seinem Handy. Immer sind es menschliche Figuren, die im Mittelpunkt stehen, alleine oder in Gesellschaft, gestaltet mit kräftigen, leuchtenden Farben, bestückt mit unterschiedlichen Accessoires und zumeist modisch gekleidet.

Dieses intensive Interesse an der menschlichen Figur bestimmt die Bilder des italienischen Künstlers und Illustrators Mario Sughi. Dabei versteckt er keine bestimmte Aussage in seinen Darstellungen, sondern lässt dem Betrachter Raum für mögliche Interpretationen und für die eigene Phantasie. Sughis Figuren erzählen unwillkürlich Geschichten, die der Künstler jedoch weder vorgibt, noch überhaupt im Sinn hat. Die Abwesenheit einer Bedeutung machten seine Bilder geheimnisvoller, so der Künstler selbst, “which I believe means more real.“ In manchen Szenen ist ein Hauch von Satire zu erkennen, kein Wunder, denn er arbeitete eine Zeitlang für ein italienisches Satiremagazin.

Sughis künstlerisches Talent ist ihm bereits in die Wiege gelegt, denn auch sein Vater, Alberto Sughi, war Maler. Künstlerische Vorbilder findet man jedoch in der amerikanischen Pop Art und Künstlern wie Alex Katz. Seine am Computer entstandenen Bilder sind klar definiert und Sughi ist “always more concerned about how to do something rather than what to do”. Doch Mario Sughi ist nicht nur Künstler. Nach seinem Umzug nach Dublin in den späten achtziger Jahren studierte er mittelalterliche Geschichte und schloss mit eine m PhD am Trinity College in Dublin ab. Aber warum zieht es einen Römer aus dem warmen, sonnigen Italien ins regnerische Irland? Es sind vor allem die satten, kräftigen Farben der grünen Insel, die ihn anziehen, aber auch die Menschen und nicht zuletzt das Meer. Ein Blick auf seine Bilder bestätigt dies.

Dr. Sibylle Lauth, 2014

Werke