Joachim Kühn
Der 1944 in Leipzig geborene Joachim Kühn ist als Musiker von Weltklasse eine Berühmtheit. Der Pianist hat sich besonders dem zeitgenössischen Jazz verschrieben, als Komponist und Improvisator bezieht er sich auf europäische und amerikanische Wurzeln. Zusammengearbeitet hat Kühn mit vielen Koryphäen der Szene, aber auch eindrucksvoll Solo- Projekte verwirklicht. Doch ist die bildende Kunst Joachim Kühn ebenfalls sehr präsent: Seit Jahren ist er künstlerisch tätig – und malt mit der gleichen ausdrucksstarken Intensität und Autonomie wie er auf dem Klavier spielt. In seiner „arabic series“ integriert er auf dem weißen Untergrund Fotos oder Ausschnitte aus arabischen Zeitungen, schafft farbliche Rahmen, Begrenzungen und Übermalungen, die an arabische Schrift und Ornamentik erinnern. Miteinbezogen wird sein musikalischer „background“. Auch auf den Kunstblättern scheint sich Kühn nicht von seinem Kompositionswillen abbringen zu lassen – Teile der Werke gleichen einer Partitur. Malerei und Noten verbinden sich so zu einem dynamischen und luftigen Ganzen – oder um es mit den beschreibenden Worten Robert Aratós auszudrücken: „[…] powerful dynamics, beat, rhythm, flow and movement, fresh and uninhibited. […] there are notes and scores, and sometimes the matrix of his ingenious diminished augmented tonal system is.“