Alex Bär

Ab 2012: Lebt und arbeitet in Mannheim/Ludwigshafen und Zürich

2003- 2005: Postgraduales Studium an der Burg Giebichenstein, Hochschule für Kunst und Design in Halle bei Professor Otto Möhwald

1997- 2002: Studium der freien Malerei an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig bei Professor Arno Rink.

1996: Studium der freien Malerei in Basel bei Werner Mutzenbecher

1967: Geboren in der Schweiz,

Wenn der Bär mit dem Bild boxt

ARTIMA-Interview mit Alex Bär

An einem regnerischen Morgen besuche ich Alex Bär in seinem Atelier in Ludwigshafen-Gartenstadt. Bei einem Kaffee und einem Tee kommen wir sofort in ein ruhiges, vertrauensvolles Gespräch. Ich merke, dass Alex Bär einerseits ein sehr emotionaler, bodenständiger Mensch ist aber sich gleichzeitig rational sehr viele Gedanken macht: Über meine Fragen und die passenden Antworten und ganz besonders dann, wenn er malt. Ein wenig lässt er ARTIMA teilhaben an seinen Gedanken. Sein zentrales, künstlerisches Thema ist dabei das Suchen nach den richtigen Proportionalitäten von eigentlich zwei Gegensätzen.

Sie sind ausgebildeter Grafik-Designer. Nach einigen Jahren in diesem Beruf haben Sie noch ein Studium der freien Malerei angehängt. Warum sind Sie diesen Schritt gegangen und haben Ihren Beruf mit sicherer Einnahmequelle zugunsten eines Lebens als freischaffender Maler aufgegeben?
Ich war in den Jahren als Grafiker nebenbei immer noch als freischaffender Künstler tätig. Beide Berufe sind ja miteinander verwandt, deshalb war der Schritt zum Maler nicht so eklatant. Die Komplexität der Kunst ist jedoch eine andere, hinsichtlich des Schaffensprozesses als auch hinsichtlich der Art der Kommunikation mit den Rezipienten.

Ich wollte meiner Intuition, Kunst zu schaffen, einfach ganz und voll professionell nachgehen. Trotzdem interessiert mich auch heute noch, wie zum Beispiel ein Logo funktioniert. Übrigens bin ich ja außerdem auch noch als Dozent an mehreren Sommerakademien tätig.

Wie hat sich Ihre künstlerische Ader das erste Mal gezeigt? Gab es entscheidende Impulse für Sie, Bilder zu malen?
Ich war nicht so ein guter Schüler aber meine Malerei wurde immer gelobt. Ich komme aus einem künstlerischen Elternhaus: Meine Mutter arbeitete als Keramikerin, mein Vater war auch Künstler/Maler und Musiker. Kunst war also immer da und präsent. Ich bin in der Hinsicht ein verwöhntes Kind und musste nicht dafür kämpfen, innerhalb der Familie als Künstler wahrgenommen zu werden und dann später tätig zu sein. Insofern gab es auch nicht den einen entscheidenden Moment, obwohl es immer wieder Begegnungen gab, die den Entschluss immer wieder stets bekräftigten und inspiriert haben, in die Malerei zu gehen.

Sie fertigen Malereien, Gemälde und Zeichnungen an und nutzen dabei unterschiedliche Materialien. Die figurative Malerei – Figuren und ihre Stellung im Raum – scheint typisch für Sie zu sein, dabei stechen vor allem Frauenfiguren immer wieder ins Auge. Was hat es damit auf sich?
Richtig. Ich male mit einer Mischtechnik auf der Basis von Ei-Tempera und Öl/Kreide/Kohle und weiteren Materialien.

Und auch bezüglich der Figuren haben Sie natürlich Recht. Die Themen, die mich außerhalb des Künstlerdaseins interessieren, sind zugleich auch die Themen in meiner Kunst. Ich muss die Themen nicht suchen, sie holen mich einfach ein. Es können gesellschaftliche oder politische Themen sein aber auch sehr persönliche und intime.

Ich entwickle dabei keine Außensicht auf die Dinge oder die Welt. Ich bin eigentlich immer selbst „Teil des Bildes“ und nehme dabei auch Position und Partei ein. Dazu gehört natürlich auch die Faszination des anderen Geschlechtes, neben vielen anderen vermeintlich kleinen und wahrhaftig großen Themen. Dazu gehören natürlich auch gesellschaftliche und politische Themen. Aber es sind zum Beispiel auch Beobachtungen der Landschaft unter meinen Arbeiten.

Mein zentrales, künstlerisches Thema ist dabei aber das Suchen nach den richtigen Proportionalitäten von eigentlich zwei Gegensätzen. Diese widersprüchlichen Pole möchte ich dann so in Beziehung zueinander setzen, dass sie sich nicht gegeneinander ausspielen und egalisieren sondern beschwängern, also in Spannung kommen.

Damit meine ich nicht in erster Linie die Pole hell/dunkel, die Farbkontraste usw. sondern etwas Tieferes, was mich interessiert. Zum Beispiel etwa die „Pole“ Klassizität versus Modernität, … barocke Eleganz versus formale Reduktion… Dynamik versus Stabilität… Persönliches versus Emblematisches…Also grundsätzliche Dinge, die mir wichtig sind. Letztendlich muss das Bild dann auf vielen unterschiedlichen Ebenen solche oben erwähnten „Gratwanderungen der Gegensätze“ im richtigen Schwingungsverhältnis durchdeklinieren. Dieses Auswiegen der Gegensätze läuft in meinen Arbeiten durch wie ein roter Faden.

Woran arbeiten Sie ganz aktuell?
Meistens arbeite ich an mehreren Themen gleichzeitig. Aktuell an zwei Bildern; einem Bild, das auf einem selbst erlebten Herbstspaziergang fußt. Das zweite Werk ist ein Versuch, einer ästhetischen Komprimierung des Jahres 1967. Beides ist von gleicher Wichtigkeit. Überhaupt jedes Thema, das ich künstlerisch umsetze, hat für mich die gleiche Wichtigkeit, egal ob es ein vermeintlich kleines oder großes Thema ist. Der Umsetzungsprozess und der daraus entstehende künstlerische Spannungsbogen ist entscheidend.

Können Sie beschreiben, welche Prozesse Sie durchlaufen, wenn Sie ein Bild malen?
Meist stehen die Atmosphäre und die wesentlichen Elemente, die ich auf die Leinwand bringen möchte, im Kopf bereits ziemlich präzise fest. Aber es ist ein sehr vages Bild, was die Komposition der Einzelteile betrifft. Der erste Schritt ist dann meistens, das Bild in groben Zügen so aufzubauen, wie das Kopfbild es mir vorgibt. Das ist nicht so schwierig. Dann aber wird es schwierig, die notwendigen Bildelemente zu entwickeln und so zu ordnen, bis das Bild, das mir im Geiste vorschwebt, entsteht. Die Materialisierung der Idee ist sehr langwierig und schwierig. Dabei entsteht eine Gratwanderung zwischen „zielorientiertem Wollen“ und darauf achten, was auf der Leinwand im Prozess entsteht. Und doch: Die „Kommunikation“ zwischen mir und dem Bild empfinde ich nicht selten als eine Art Boxkampf, den das Bild meist gewinnt. Das Bild zeigt mir oft, das es stärker ist als ich und dies kann wochenlang dauern (lacht). Irgendwann kann es dann sein, dass das Bild dann so ist, wie ich es mir vorgestellt habe.

Sie gewinnen also doch auch mal. Gibt es bei Ihren Bildern den Zustand „fertig“?
Im Prinzip ist es so, dass ich mich über mehrere Wochen mit einem Bild beschäftige und einen Entwicklungskampf führe, bis  ich dann irgendwann mal an einen Punkt komme, an dem der „Kampf“, und diese Unsicherheit, sich auflöst und ich einen Zustand erreiche, mit dem ich einigermaßen zufrieden bin.

 

 

 

Ihre Beschreibung klingt für mich danach, als sei der Zustand des „Fertigseins“ gar nicht verbunden mit einem Glücksgefühl, sondern eher mit einem Gefühl der Leere?
Ganz richtig, ja (lacht). Es ist selten ein Glücksgefühl, weil man sich schon lange diesen Moment ersehnt hat und eigentlich glaubte man ja auch, dieser Zustand hätte sich längst einstellen müssen. Jedes Bild ist wie eine Prüfung. Das ist das Interessante an der Malerei. Es ist immer wieder eine neue Herausforderung. Es ist aber manchmal auch schwierig das auszuhalten und deshalb neige ich manchmal dazu, Berufsgruppen wie Ärzte oder Handwerker, die auf gewisse Tätigkeiten zurückgreifen und mehr oder weniger routinemäßig etwas abarbeiten können, zu beneiden. Dies gelingt mir selbst nie.

(Denkt nach) Aber es ist nicht so schwierig zu spüren, wenn etwas fertig ist… Es ist eher anders herum, dass man sich vielleicht selbst betrügt und sich einredet, es sei fertig, dabei braucht es noch eine Zeit. Es kann auch vorkommen, dass ich ein Bild nach einiger Zeit noch einmal hervorhole und es verändere, um es stärker zu machen.

Sie sagten, sie malen an mehreren Bildern gleichzeitig. Ist das dauernde umswitchen in eine andere Gedankenwelt nicht schwierig für Sie?
Nein, man muss sich das nicht so vorstellen, dass ich alle halbe Stunde von einem zum nächsten Bild wandere. Wenn ich das Gefühl habe, es bringt etwas, bleibe ich an demselben Bild. Weil das Malen nicht selten so eine prüfungshafte Situation ist, möchte ich ja auch wissen, ob es klappt oder nicht. Allerdings tut es einfach gut, wenn man sich dazu entschließen kann, das Bild mal wegzustellen und etwas Abstand davon gewinnen kann. Einige Zeit später kann man dann einen neuen Blick auf das Bild werfen.  Um innerlich etwas Abstand zu gewinnen und eine neue Perspektive einzugehen, gibt es auch andere Methoden z.B. die Möglichkeit, das Bild mal auf den Kopf zu drehen. Es ist aber trotzdem oft gut, mittendrin mal „Stopp“ zu sagen und zu einem anderen Zeitpunkt weiter zu malen.

Der Fotograf SteveMcCurry formulierte einmal: „Die Fotografie ist eine einsame Kunst.“ Empfinden Sie die Malerei auch als eine einsame?
Ja, grundsätzlich stimmt das schon. Nichtsdestotrotz ist das Alleinsein und Malen im Atelier meine Art und richtig für mich, auch wenn es etwas Schönes hat, mal im Team zu arbeiten. Ich erinnere mich an meine Tätigkeit als Grafiker.

Aber ich würde dem Zitat vollkommen recht geben. Es ist nicht nur, dass man alleine im Atelier arbeitet, sondern auch ständig alleine beurteilen muss, ob das, was man tut, nun gut ist oder nicht und welche Schritte notwendig sind, um dahin zu kommen, wohin man will. Ständig zu entscheiden braucht viel Mut.

Die Malerei ist eine Aneinanderreihung von ständigen Entscheidungen. Mit jedem Pinselstrich verändere und übermale ich etwas, und setze etwas Neues. Es ist auch nicht sicher, ob es für die Rezipienten immer nachvollziehbar ist, was mir an diesem langen Prozess so wichtig war… Das weiß ja nur ich. Und es kann nur meine Entscheidung sein, die mir niemand abnehmen kann.

Sie sind in Zürich aufgewachsen und leben aktuell in Mannheim und Zürich. Inwiefern bereichern Ihre Herkunft und Ihr aktueller Wohnort sowie das Umfeld Ihren gestalterischen Ausdruck?
Ich denke, dass jeder Ort, an dem man ist oder an dem man sozialisiert wurde, Einfluss hat. Da gehören auch Mannheim oder Ludwigshafen dazu, in irgendeiner Form. Aber ich glaube, andere Orte sind mir verwandter, der Osten Deutschlands zum Beispiel – konkret Leipzig und Halle wo ich jeweils studiert habe. Im Hinblick auf das Künstlerische bin ich sicherlich dort im Verständnis meiner Arbeit heimischer und stärker eingebunden als hier.

Ich möchte gerne noch einmal auf die figurativen Kompositionen Ihrer Werke zu sprechen kommen. Mich erinnern Ihre Werke teils an Gemälde von August Macke, z.B. die „Spaziergänger-Motive“. Freut Sie diese Assoziation oder ist dies gar nicht in Ihrem Sinne?
Ich habe grundsätzlich mit solchen Assoziationen keine Schwierigkeiten. Ich glaube, Kunst kommt immer von Kunst. Egal wie die dann aussieht. Das gilt grundsätzlich also auch für die Avantgarde-Kunst oder für den sogenannten „erweiterten Kunstbegriff“ (performative Arbeiten usw.).

Zu meinem Werk: Es gibt eine ewig lange Assoziationen-Liste von meinen Bildern. Das kommt nicht von ungefähr. Wenn man so arbeitet wie ich, dann ist das ja beinahe schon ein ostentatives Bekenntnis zum Fortschreiben der Kunstgeschichte. Das hat seine Vor- und Nachteile:

Hier kommen mir zunächst zwei Nachteile in den Sinn: Vielleicht ist es so, dass dadurch allzu schnell solche – etwas oberflächliche kunstgeschichtliche – Assoziationen geweckt werden. Außerdem, dass es immer einen unmittelbaren Vergleich mit den kunstgeschichtlich bestandenen Werke gibt – in dem man fast zwangsläufig verliert. Der Vorteil ist: Die Kunstgeschichte ist eine unerschöpfliche Grube von Inspirationen und Möglichkeiten, die man selbst in seinem Prozess verarbeiten kann. Übrigens: Interessant ist vielleicht, dass diese Assoziationen-Liste so unendlich lang ist, das könnte ich auch ein Stück weit als Lob verstehen, weil – wenn dem so ist – so vieles und unterschiedliches verarbeitet ist (lächelt).

Der Vergleich mit Macke erstaunt mich aber doch ein bisschen, weil die Farbigkeit doch eine ganz andere ist. Ich bin auch ehrlich gesagt nicht immer so sehr begeistert vom Expressionismus.  Dies, obwohl in meiner Malerei natürlich expressive Momente zu finden sind. Das ist wohl auch der Grund Ihrer Assoziation.

Übrigens: Die lange kunstgeschichtliche Assoziations-Liste, von der ich sprach, bezieht sich fast ausschließlich auf Vergleiche aus der Modernen. Ich würde diese Liste vielleicht selbst gerne noch ergänzen durch Namen der Renaissance. Etwa wie Giorgione, Pierro di Cosimo oder Uccello, die mich ebenso stark beeinflusst haben wie die Maler der Modernen… Diese Pole, die der alten Malerei und die der Modernen, sind ja auch beide in meiner Malerei wieder zu finden.

Ihre Werke sind abstrakt, haben aber einen Realismus-Ansatz. Dieser neue Realismus findet sich ja in der „Neuen Leipziger Schule“. Fühlen Sie sich der „Neuen Leipziger Schule“ verbunden?
Diese Assoziation kommt nicht von ungefähr…. Wobei man vielleicht auch nochmals etwas unterscheiden sollte zwischen der „neuen und „alten“ Leipziger Schule.  Als ich noch im Osten lebte, wo dieser Begriff im wahrsten Sinne des Wortes näher war, wurde ich auch immer der „Leipziger Schule“ zugerechnet. Solche Schubladisierungen sind immer etwas problematisch. Es gibt aber auch gute Gründe. Die spezifischen stilistischen Mittel oder die Art des Geschichtenerzählens ist sicher auch bei mir zu sehen. Es gibt aber auch Dinge, die mir besonders an der „Neuen Leipziger Schule“ nicht so gefallen, so etwa die oft zu beobachtende Koketterie mit dem Pop…. oder die Tendenz zur Nostalgisierung.  Es ist meines Erachtens nicht nötig, ständig in irgendeiner Form die Ästhetik der 50er oder 60er Jahre zu zitieren.

… Das Hier und Jetzt liegt Ihnen also näher?
Natürlich haben wir immer einen starken Bezug zu der Zeit aus der wir kommen. Ich bin jedoch verankert in der Zeit, in der ich lebe und ich möchte auch die Zeit gewissermaßen reflektiert haben. Allerdings in einer Form, die sehr klassisch ist, die nach einem absolut, immerwährenden, funktionierenden ästhetischen Prinzip sucht. In meinen Arbeiten suche ich also eher eine gewisse „Zeitlosigkeit“ und versuche, mich fern zu halten von einem mir zu modisch erscheinenden Ausdruck.

Wie gehen Sie mit unterschiedlichen Assoziationen Ihrer Rezipienten beim Betrachten Ihrer Bilder um?
Kunst sollte immer so offen formuliert sein, dass sie genügend Raum für die Seele der Rezipienten bietet. Grundsätzlich ist eine unterschiedliche Interpretation meines Bildes also kein Problem und sogar gewünscht.  Aber ein Teil meines Prozesses besteht darin, das Bild so „offen“ oder „geschlossen“ zu gestalten, dass es entsprechend meiner Idee von den Rezipienten verstanden wird. Wie interpretierbar etwas formuliert ist, ist also kein Zufall, sondern entspricht meinem Wunsch, dem Rezipienten mehr oder weniger Interpretierbarkeit zu bieten.  Die Kunst liegt nicht selten darin, genau diesen Punkt zu finden: Nicht zu viel zu erzählen aber in eine Richtung zu weisen, in der ich es verstanden haben möchte.

Übrigens: Ich liebe meine Figuren – Ich benötige sie als Symbole und um die Atmosphäre zu generieren, die ich hervorrufen möchte. Die Figur selber ist mir vielleicht gar nicht so wichtig. Dennoch müssen sie – zusammen mit dem umgebenden Raum – atmosphärisch haarscharf das wiedergeben und repräsentieren, was mir vorschwebt… Und diese Atmosphäre kommt immer aus dem Erlebten, dem Gegenständlichen, dem Realismus, sozusagen.

Gibt es Tage, an denen Sie aus dem Atelier gehen und nichts auf die Leinwand bringen können?
Es geht sogar noch weiter! Ich komme ins Atelier und habe bis zum Abend mehr zerstört als ich geschafft habe. Dies ist ein Prozess, der sehr oft passiert. Wenn ich an einem Bild arbeite, kann ich es beim Suchen nach der richtigen Form sehr schnell in einen Zustand bringen, in dem es überhaupt nicht mehr funktioniert. Dann muss ich eine neue Lösung suchen und das ist dann manchmal sehr frustrierend (lacht)… Dazu kommt, im Gegensatz zu z.B. abgespeicherten Texten, dass ich die alte Form nicht mehr zurückholen kann. Was weg ist, ist weg!

Aber die positiven Tage scheinen doch zu überwiegen. Sie haben bereits sehr viele Malereien angefertigt. Wo würden Sie diese gerne einmal ausstellen?
Ausstellungen und wo die Bilder letztendlich hängen, sind mir eigentlich nicht so wichtig. Natürlich freue ich mich, dass meine Bilder gesehen werden aber der örtliche Kontext ist mir eigentlich nicht so bedeutend. Dass der Prozess dessen, was ich erlebt und gefühlt habe, auf der Leinwand festgehalten ist, ist mir wichtiger. Das Bild steht immer für sich und ist unabhängig der Örtlichkeit gut oder weniger gut.

Es gibt natürlich Orte, an denen ich gerne bin, an denen ich mir vorstellen könnte, das meine Kunst dort gezeigt wird. Im Osten Deutschlands oder im Süden Europas wird meine Kunst oft anders wahrgenommen, weil die Tradition der Kunstrezeption – mindestens zum Teil –  eine andere ist. Vielleicht dort?